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Auf dem grünen Rasen hört er nur auf den Spitznamen „Figo“. Wie der ehemalige portugiesische Weltklasse-Offensivakteur, der in der Nationalmannschaft wie bei Real Madrid die rechte Seite beackerte, ist Rafael Figueiredo ein kreativer Außenbahnspieler. Derzeit ist der gelernte Zahntechniker beim Oberligisten Eintracht Rheine aktiv. Zur neuen Saison übernimmt er das Amt des Spielertrainers bei seinem Heimatverein, dem ASC Schöppingen. WN-Mitarbeiter Max Keldenich sprach mit dem künftigen Schöppinger Übungsleiter portugiesischer Herkunft über seine Beweggründe für den Wechsel, sein sportliches Konzept und seine Perspektive als Trainer.

Rafael Figueiredo, was waren für Sie die Gründe, in der kommenden Saison einen Verein der Kreisliga A zu übernehmen?

Rafael Figueiredo: Das Gesamtpaket passt sehr gut. Ich komme aus Schöppingen und kenne das gesamte Umfeld. Das macht es mir als Trainerneuling natürlich einfacher, in diese Tätigkeit hineinzufinden. Ich habe den Kontakt zum Verein und zu den Menschen hier nie abreißen lassen. Bald bekomme ich auch Nachwuchs und will in Schöppingen ein Haus bauen. Deshalb passt es auch zu meinen privaten Plänen.

 

Wann gab es den ersten Kontakt zu den Verantwortlichen des Vereins?

Figueiredo: Anfang November gab es ein lockeres Gespräch mit dem 1. Vorsitzenden Lothar Zurholt. Ich habe mir dann bis Mitte November überlegt, dass die Arbeit als Trainer für mich interessant sein könnte. Als dann ein neuer Trainer gesucht wurde, ging alles ganz schnell.

Als Linksaußen sind Sie auch auf dem Spielfeld noch schnell unterwegs. Trotzdem wollen Sie nicht mehr bei Eintracht Rheine spielen. Wieso?

Figueiredo: Ich werde im Mai 31 Jahre alt und kann dann höchstens noch bis zu meinem Vertragsende im Juni 2017 auf hohem Niveau spielen. Es wird mit zunehmendem Alter aber nicht einfacher. Und mich reizt die Perspektive, Trainer zu werden in dem Verein, bei dem ich früher ausgebildet wurde.

Sehen Sie Ihre Erfahrung als Spieler im höheren Amateurfußball als Vorteil?

Figueiredo: Ja, auf jeden Fall. Ich will den Spielern von meiner Erfahrung etwas mitgeben, denn ich hatte viele verschiedene Trainer.

Sie werden als Spielertrainer aktiv sein. Mal ehrlich: Wird der Trainer Figueiredo den Spieler Figueiredo aufstellen, wenn er außer Form ist?

Figueiredo (lacht): Ich kenne es ja noch aus meiner eigenen Zeit als Spieler, dass ich bei einer schlechten Form eben draußen saß. Ich will vorneweg gehen und den Jungs vor allem kämpferisch ein Vorbild sein.

Ihr künftiges Team hatte zuletzt einige Probleme und liegt auf dem zehnten Platz. Wie sehen Sie die sportliche Perspektive?

Figueiredo: Ich kenne die Mannschaft sehr gut und sehe in ihr viel Potenzial. Die aktuellen Trainer Simon Artmann und Tobias Haverkock haben das Team gut geformt. Vielleicht ist es nach der Saison aber der richtige Zeitpunkt, frischen Wind reinzubringen.

Dann erklären Sie doch mal, wie Ihre Spielidee aussieht.

Figueiredo: Als gelernter Offensivspieler will ich attraktiv spielen lassen. Wir wollen den Zuschauern guten Fußball bieten und nach Möglichkeit die drei großen Mannschaften der Liga ein bisschen ärgern.

Wollen Sie den Kader dafür umbauen?

Figueiredo: Erst einmal wollen wir den Kader zusammenhalten. Ich will junge Spieler einbauen und daraus eine schlagkräftige Truppe formen.

Wie sehen Sie Ihre Perspektiven als Trainer?

Figueiredo: Ich will in Schöppingen meine Erfahrungen sammeln. Dafür werde ich mir auch einen Co-Trainer suchen, der die Liga kennt. In der nächsten Saison möchte ich auch meinen Trainerschein machen.

Quelle: Bericht der Westfälischen Nachrichten vom 30.12.2015

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